1. 1.Hörprobe: Radiomitschnitt, Motor FM 2, 15.01.2009:







    2. Berliner Zeitung, 20.01.2009

Berlin

Care-Pakete mit Maultaschen






Foto: Andreas Labes


In den Fenstern von Läden, Kneipen und Institutionen zwischen Oranien-, Heinrich- und Lausitzer Platz hängen die Geschichten von Menschen.


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Eine Regisseurin interviewte Kiezbewohner und veröffentlicht deren Geschichten in Schaufenstern

von Eva Dorothée Schmid

Kreuzberg - Als Kind dachte Ömer Bektas, in Deutschland seien die Straßen mit Teppichen ausgelegt, da sei das Paradies. Mit 15 Jahren kam der Türke im Ford Transit seines Vaters nach Kreuzberg - und das Erste, was er gesehen hat, war Hundekacke. Bektas Geschichte hängt jetzt als Plakat in einem Kreuzberger Schaufenster. Waltraud Boll hat es dort hingehängt.

Die 40-jährige freie Regisseurin erzählt Geschichten der Bewohner von SO 36. 50 Kreuzberger haben ihr aus ihrem Leben erzählt. Daraus hat Boll gemeinsam mit der Illustratorin Ursula Breinl eine Ausstellung konzipiert. "Sehnsucht. Das Gedächtnis der Stadt". Für zwei Monate hängen nun hundert Plakate - jede Geschichte gibt es zweimal - in den Fenstern von Läden, Kneipen und Institutionen zwischen Oranien-, Heinrich- und Lausitzer Platz.

Auf manchen der A2-großen Plakate sieht man auch das Foto desjenigen, dessen Geschichte erzählt wird. Auf anderen nur einen Platz im Kiez oder einen Gegenstand. Die Namen aber tauchen nirgends auf. "Ich lag eines Morgens im Bett und dachte mir, wenn man diskret und mit Menschenliebe vorgeht, müsste es doch möglich sein, im öffentlichen Raum zu zeigen, was hinter den Gesichtern steckt, die man hier täglich sieht", sagt Boll, die seit sechs Jahren im Kiez wohnt. Bei den ständigen Diskussionen um Multikulti habe sie immer das Gefühl, alles, was man dazu sage, passe nicht so richtig, weil jeder sein eigenes Schicksal hat und ganz eigene Wege gegangen ist, um hier anzukommen. Und genau dieses Schicksal und der Weg interessierten sie.

Die meisten sprach Boll einfach auf der Straße oder in Läden an, "das hat sich dann wie von selbst gefügt, manchmal wollte jemand nicht, kannte aber jemanden, den ich fragen sollte", erzählt sie. Ein bis zwei Stunden hat sie sich mit den Menschen unterhalten, meist in deren Wohnung, und alles aufgenommen. "In den Geschichten habe ich versucht, die Worte der Menschen zu benutzen", sagt Boll. Manche haben sich auch fotografieren lassen, aber vor allem türkische Frauen wollten anonym bleiben.

Einer, der ihr Auskunft gegeben hat, ist der Musiker Jan Lamprecht. Er erzählte von seinem Vater, der in einem Heim aufgewachsen ist, von seiner Karriere in verschiedenen Bands und dass Kreuzberg sich wenig vom Kiez und der Reeperbahn in Hamburg unterscheide, wo er bis vor drei Monaten lebte. "Es ist schon ein bisschen merkwürdig, mein Foto und meine Geschichte in der Straße zu sehen, aber ich bin ein kleines bisschen stolz darauf", sagt Lamprecht. Er habe nichts zu verbergen und sei ein offener Mensch.

Die Geschichten, darunter auch welche von Kindern, sind sehr unterschiedlich geworden. Nicht alle beantworten die Fragen, mit denen Waltraud Boll in die Gespräche hineinging. "Aber sie sind so interessant und rührend, dass man davon gebremst wird, stehen bleibt und das liest", sagt eine 43-jährige Frau, die sich Flamencotänzerin La Mona nennt. Das Stadtgefühl werde dadurch persönlicher, sagt sie. Auch sie hat Waltraud Boll etwas erzählt: Von ihrer Mutter, die ihr immer aus Ulm Care-Pakete nach Berlin geschickt hat, mit Maultaschen oder Schnitzeln. Einmal war La Mona nicht zu Hause und kam zu spät zur Post, so dass die Schnitzel das ganze Wochenende dort lagen. Als sie sie endlich in Empfang nehmen konnte, waren sie grün.

Beim Quartiersmanagement, Dresdener Straße 12, liegen zwei Hefte aus, in die jeder seine Geschichte schreiben kann.

Im Internet:
www.dasgedaechtnisderstadt.de  
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/118748/index.php?pos=0


3. Tip

Waltraud Boll erzählt 50 Kreuzberger Biografien  















Die Ausstellung "Sehnsucht – Das Gedächtnis der Stadt: 100 öffentliche Orte zwischen Oranienplatz, Naunynstraße, Heinrichplatz und Dresdener Straße" erzählt Kreuzberger Biografien


Man muss nicht um die halbe Welt fahren, um Interessantes zu entdecken. Die Kreuzberger Künstlerin Waltraud Boll hat sich mit den Menschen vor ihrer Haustür un­terhalten, sie fotografiert und daraus eine Ausstellung gemacht. O. und H. (Foto) beispielsweise: Der eine war Berufssoldat, der andere ist Punk, doch nun sind sie unzertrennliche Freunde. Boll hat 50 solcher Biografien aufgeschrieben und auf Plakate drucken lassen, die sie beim Bio­bäcker, im Kiosk und Café aushängt. Denn diese Geschichten gehören nicht ins Museum, sondern in die Öffentlichkeit.

Text: Stefanie Dörre

Sehnsucht – Das Gedächtnis der Stadt 100 öffentliche Orte zwischen Oranienplatz, Naunynstraße, Heinrichplatz und Dresdener Straße, 15.1.-15.3
http://www.tip-berlin.de/kultur-und-freizeit-stadtleben-und-leute/die-kunstlerin-waltraud-boll-erzahlt-50-kreuzberger-biograf


4. Berliner Morgenpost

HZ: Hinter der Fassade Sebastian Geisler Morgenpost
UZ:Waltraud Boll stellt in ihrem Projekt „Sehnsüchte“ Kreuzberger vor, die man sonst nicht kennenlernen würde. Er sticht heraus in seiner orangenen Jacke, die mal eine Hose war, mit der Mütze und den rötlich gefärbten Haaren, wenn er so durch die Oranienstraße geht. Oliver ist Punk, immer gewesen, auch heute noch, mit 48. Kreuzberg ist sein Biotop. Hier stand er vor 28 Jahren einfach auf der Straße, bei den Eltern rausgeflogen und dann per Anhalter exiliert aus der Enge Ludwigshafens, nur einen Seesack über der Schulter. Damals stand die Mauer noch.
Gern hört man Oliver zu beim Erzählen seiner Geschichte, dem „Geldverweigerer“, Punk-Musiker und Lebenskünstler, der lieber Kindern aus dem Kiez Jonglieren beibringt als zu arbeiten, und seine Wohnung mit Kerzen beleuchtet. Aber einen wie ihn einfach mal ansprechen beim Bummeln über die Oranienstraße? Wer macht das schon? Waltraud Boll tut es. Ihn und 49 andere Kreuzberger, die sie gebeten hat, ihr ihre Geschichte zu erzählen.
Entstanden ist eine Serie von 50 Porträts mit zum Teil ganz außergewöhnlichen Schilderungen Kreuzberger Schicksale – und die hängen nun auf Plakaten in Geschäften in und um die Oranienstraße im alten „SO 36“. „Sehnsucht – Das Gedächtnis der Stadt“, heißt das Projekt. „Man kennt so viele Gesichter, zu denen man gern mehr erfahren würde. Viele Menschen, die das vielleicht gar nicht ahnen, sind auf unterschiedliche Weisen mitein ander verbunden. Sie kennen einander nicht, aber sie kreisen alle um dasselbe Thema. In der Gegenwart und in ihren Erinnerungen – zum Beispiel an den Mauerfall“, erklärt Boll. Intensiv sprach sie mehrere Stunden mit jedem der Porträtierten. Die Texte sind wie Mosaiksteinchen, die ein großes Ganzes ergeben: Ein Stück der Geschichte Kreuzbergs. „Denn Kreuzberg ist nicht nur, was die offizielle Geschichtsschreibung mit ihren Daten besagt. Es lebt in den Gedächtnissen der Menschen.“ Da ist zum Beispiel die Geschichte einer 62-Jährigen, die 1946 in der Oranienstraße geboren wurde. Sie erzählt von der Nachkriegszeit, als noch Pferde trappelnd Fuhrwerke durch die Straßen zogen, später ein paar Blocks weiter die „Hauptstadt der DDR“ entstand und in den Siebzigern die ersten Zuwanderer kamen. Vier Geschwister waren sie insgesamt zuhause, mit ihrer Schwester schlief sie im Klappbett in der Küche. „Am Oranienplatz vorne war „Karina-Schokolade“.Und im „Kuchen-Kaiser“ gab’s mal ein Ballhaus im ersten Stock. Die Naunynstraße war nur verrufen. Da wohnten ärmere Leute in billigeren Wohnungen“, erinnert sie sich im von Waltraud Boll aufgeschriebenen Gespräch. „Wir wohnten bis 59 in der Oranien, dann in der Reichenberger, hinten, zur Ritterstraße hin.“ Vieles hat sich verändert: „Wenn man heute das Kottbusser Tor sieht! Das war früher leer! Eine Straße führte durch, die Dresdner Straße. Dieses Haus über die Adalbert wurde damals gebaut. Dort wollte ich damals unbedingt wohnen. Und ein kleiner Currywurststand war da. Mit Weißen Würsten, den Echten, die es heute nur noch am Mehringdamm gibt!“ Im Porträt gibt sie auch eine Sehnsucht preis: „Ich würde gerne heute mal in unsere alte Wohnung gehen. Aber ich traue mich nicht, da mal zu klingeln.“ Manchmal steht sie doch davor, vor dem Haus in der Oranienstraße 2a. „Die Fenster, die man dort sieht, die hat damals mein Vater eingebaut“, erzählt sie. Ihren Namen erfahren die Menschen nicht. Die Geschichten sollen anonym sein, für sich selber stehen. Ein Parcours durch 50 Leben, der Unerwartetetes und Erstaunliches zu Tage fördert. Waltraud Boll braucht dafür keine Kulturinstitutionen, kein Museum. Die Porträts hat sie aufgehängt in Buch- und Bioläden, beim Bäcker, in Banken, Kneipen und Cafés, Hausfluren und Höfen. Die Idee: „In einem komplexen urbanen Lebensraum, den er mit dem Betrachter teilt, löst sich der Erzähler aus der anonymen Masse, öffnet sich und erlaubt es, den Menschen hinter der Fassade zu entdecken“, sagt Waltraud Boll. Die Porträts hängen in doppelter Ausführung – die zufällige Wiederbegegnung gehört zum Konzept. Schließlich soll der Betrachter auch verborgene Gemeinsamkeiten zu den Leuten aufspüren, über deren Schicksal er liest – und viele Ausstellungsorte gehören sowohl für den Betrachter als auch für den Erzähler zu alltäglich besuchten Räumen. Geheim bleibt auch der Name des Malers aus Brasilien, der an der Grenze zu Uruguay aufgewachsen ist. An einer, die nicht befestigt war und im Bewusstsein der Menschen kaum verankert. Er spazierte einfach hin und her, zwischen zwei Staaten. 1989 verschlug es ihn nach Kreuzberg, wo die gewaltige Berliner Mauer freie Welt und Sozialismus trennte, Familien auseinandergerissen hatte – ein einschneidendes Erlebnis. Ömer ist einer der Einwanderer Kreuzbergs. 1972 aus einem kleinen Ort in der Türkei gekommen, mit den Eltern, da war er 16. Erst wollte er hier nur zur Schule gehen, fünf Jahre. Daraus sind bis heute 36 geworden, erzählt der 52-Jährige. Berlin habe ihn damals fast erschlagen mit seinen wuchtigen Häuserwänden: „Ich kam ja vom Dorf“, erzählt er. „Wir hatten keine asphaltierten Straßen. In unserem Dorf erzählte man sich, Deutschland sei so wohlhabend, dass hier die Teppiche auf der Straße liegen.“ In Berlin angekommen, sah er, was es damit auf sich hatte: Vorm Kempinski-Hotel lag ein Teppich. Sonst nirgends. „Nach drei Monaten hatte ich Deutsch gelernt“, erinnert sich Ömer. Seine Eindrücke lesen sich spannend in Bolls Text: „Es ist ein großartiges Land, eine neue Welt“, sagt er da. „Ich wollte nicht wieder gehen. Mit fünf Mark kaufte ich mein erstes Fahrrad, wir lebten in der Admiralstraße. Da war kein Baum, aber auch kein Auto. Bis elf, zwölf Uhr nachts spielten und redeten wir auf der Straße. Nachbarn streichelten uns über die Haare und steckten uns Geld und Schokolade zu. Aus fünf Jahren wurden die nächsten fünf Jahre und die nächsten, und aus dem Fahrrad ein Auto und dann ein zweites. Meine kleine Schwester kam auf die Welt und mein erster Sohn, dann mein zweiter. Wir hatten einen ersten Laden, einen zweiten, meine große Tochter wurde geboren. In die Türkei fahre ich heute nur noch selten. Berlin ist meine Stadt.“ Ömers Sohn ist heute erwachsen und Kreuzberg treugeblieben. Er betreibt die Bäckerei Melek in der Oranienstraße. „La Mona“ heißt eigentlich Christiane. Aber La Mona ist ihr Künstlername. Sie ist nämlich Flamenco-Tänzerin, und die haben Künstlernamen. Allein des Tanzens wegen verschlug es sie nach Berlin. Eigentlich hatte die Ulmerin in Madrid den Flamenco erlernt, aber auf eine Tanzschule konnte sie dort nicht gehen. In Berlin gab es eine. Also packte die damals 23-Jährige ihre Sachen und zog nach Kreuzberg. „Hier konnte man jobben und gleichzeitig studieren. Hier gab es die Hausbesetzer-Szene und Studenten, die sich mit wenig Geld durchschlugen, mit Kohleofen und Außentoilette. Damals war unser Motto: In Berlin ist alles möglich!“, erinnert sich die heute 43Jährige. Einige der Erzählungen könnte man problemlos auf die Kinoleinwand bringen. Da ist zum Beispiel die Geschichte eines Südamerikaners. Sein Schwager war als Politiker in Ecuador in Schwierigkeiten gekommen, musste eine Zeitlang außer Landes. Der Südamerikaner begleitete ihn - nach Berlin. Zurück wollte er nicht, blieb erst mal in Kreuzberg. Illegal schuftete er auf dem Bau, brauchte Geld fürs Rückflugticket nach Ecuador. Nach fünf Monaten hatte er es zusammen. Am letzten Abend vor dem Abflug ging er in die Disco. Das hatte er in Berlin nämlich noch nie getan. Im „La Havanna“ traf ihn fast der Schlag: Eine Frau stand vor ihm. Seine. Die beiden tanzten die ganze Nacht, tauschten Nummern aus. Tags darauf rief sie ihn an. Ein Date. Der Mann verkaufte das Rückflugticket. Und kaufte von dem Geld lieber Kleidung, um schick auszusehen für seine Traumfrau. Die beiden leben bis heute zusammen und haben ein Kind. Ein weiterer Kreuzberger.
Die spannendsten Geschichten schreibt und erzählt eben das Leben. 


5. Taz, 10.02.09

reuzberger kiezleben

Geschichten voller Sehnsucht

Am Nachmittag auf der Kreuzberger Oranienstraße: Menschen hasten vorbei, kaum ein Blick streift den anderen. Daniel Trost hat sich Zeit genommen. Er steht fröstelnd vor der Glasfassade des Cafés "Milch und Zucker", die Hände tief in die Taschen vergraben. Seine Augen sind auf ein Plakat im Schaufenster fixiert, von dem ein schüchtern lächelndes Mädchen aufblickt.

Es ist eines der vielen Porträts der Straßenausstellung "Sehnsucht - das Gedächtnis der Stadt". 50 Kreuzberger jeden Alters und verschiedenster Herkunft haben dafür ihre Geschichte erzählt. "Es ist spannend, die Texte zu lesen und mehr über Menschen zu erfahren, die im selben Stadtteil wohnen, aber mit denen man wohl nie reden würde", sagt der 27-jährige Student, der seit sechs Jahren hier lebt. Immer wieder stößt er im Alltag auf andere Plakate, die an Cafés, Geschäften und Institutionen rund um Oranien-, Heinrich-, und Lausitzer Platz kleben. In Erinnerung geblieben ist ihm vor allem die Geschichte einer 64-Jährigen Frau, die 1945 in der Oranienstraße geboren wurde. Sie erzählt von den Trümmern, in denen sie gespielt hat, dem Mauerbau und den ersten Zuwanderern, die damals noch nicht als Ausländer bezeichnet worden seien. "Die Geschichten spiegeln die Entwicklungen und das Lebensgefühl hier wieder", findet Daniel.


Das ist auch im Sinne von Waltraud Boll. Die Initiatorin von "Sehnsucht" lebt selbst seit zehn Jahren in Kreuzberg. Mit dem Projekt will sie erreichen, dass die Menschen, die hier zusammenleben, mehr voneinander erfahren. Den Titel hat sie bewusst gewählt: "Bei den Gesprächen habe ich festgestellt, dass viele aus Sehnsüchten heraus hierher gekommen sind." Neben besonderen Lebensrückblicken hat die Frau auch Wünschen, Träumen und Veränderungsvorschlägen einen Platz gegeben. Fotos untermalen die Texte, zeigen die Personen, ihnen wichtige Gegenständen oder bedeutende Orte aus Kreuzberg. Ein "lebensnahes Projekt" nennt die 40-Jährige, die normalerweise Theaterregisseurin ist, ihr Unternehmen.

Über das bisherige Feedback ist sie mehr als erfreut, wie sie sagt. Ständig kämen Menschen auf sie zu, die ebenfalls ihre Geschichte erzählen möchten. Auch von den Ausstellungsorten hört man Positives. "Es bleiben oft Leute länger stehen und lesen. Das ist schön in so einer hektischen Zeit", freut sich Stefanie Hetze von der Buchhandlung "Dante Connection" in der Oranienstraße. Die Geschichte mit den Geschichten habe sich im Kiez rumgesprochen, die Leute redeten sogar von ihren Lieblingsgeschichten.

An der Buchhandlung hängt so eine. Sie handelt von einem Ecuadorianer, der zufällig nach Berlin kam. Kurz vor seinem Rückflug lernte er die Liebe seines Lebens beim Tanzen im "Havanna" kennen und blieb.

Für Boll ist jede Erzählung wichtig und besonders. Sie kann sich gut vorstellen, dass Projekt auch auf andere Stadtteile auszuweiten. Die vorerst 50 Geschichten kann man noch bis 15. März in Kreuzberg besichtigen. Eine Liste der Ausstellungsorte gibt es an den Plätzen selbst und im Internet unter www.dasgedaechtnisderstadt.de. Die Ausstellung soll mit einer Lesung enden. Alle Beteiligten werden die Geschichte eines anderen vortragen. Und auch wenn man nicht immer weiß, welches Gesicht hinter welcher Geschichte steckt, so fühlt man sie doch die Sehnsucht, die verbindet. JUDITH NOACK  


http://www.taz.de/

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